Foxi und Bella

 

Am 6.5.2020 bekamen wir vom Tierheim Plattling zwei Fuchsbabys ausgehändigt. Ein Bub und ein Mädel. 

Die Finder erkundigte sich bei einer Wildtierstation, was zu tun sei, weil sie ein männliches Füchslein fanden, das sehr schwach wirkte. Die Station riet, dass das Baby noch die ganze Nacht hindurch (bei strömendem Regen) liegen zu lassen, weil die Mutter wahrscheinlich nicht weit weg sei.. Am nächsten Tag war das Baby total dehydriert und unterkühlt in einer Pfütze liegend.

Beim weiterem Suchen fanden sie noch ein weiteres Baby. Ein Mädchen. Sie suchten stundenlang, aber fanden weder die Mutter, noch andere Babys. Deswegen nahmen sie es mit, versorgten die Kleinen mit Katzenaufzuchtmilch und legten sie unter eine Wärmelampe. Am nächsten Tag brachten sie sie ins Tierheim Plattling. Eine Pflegerin versorgte sie aufopfernde weitere 2 Nächte. Dann brachte sie die Kleinen zu uns. Der Bub war leider für sein Alter von geschätzten 3 Wochen viel zu klein, geschwächt und trotz Wärme - unterkühlt. Dem Mädel ging es von Anfang an sehr gut.  Der kleine Mann bekam sofort von mir eine Infusion mit allem, was der ausgezehrte Körper brauchte. 

Von da an ging es steil bergauf. Seine Aufzuchtmilch trank er in Windeseile aus seinem Fläschchen. Auch das angebotene Hundewelpenfutter vermischt mit Haferflocken verschmähte er nicht. Ebenso das Mädel. Es trank und fraß bereits selbstständig. 

Innerhalb von zwei Tagen waren beide stabil. Sie entwickeln sich prächtig.

 

 


 

Bella

 

verließ uns bereits als halbes Baby. Im Alter von 3,5 Monaten kletterte sie kurzerhand über das Eingangstor des Geheges und kam erst am 3. Tag völlig durchnässt wieder nach Hause. Von da an ließ ich sie raus. Sie kam jeden Abend heim, um zu fressen. Bis zum Oktober 2020. Da kam sie mit einem komplizierten Oberschenkelbruch nach Hause. Dieser wurde tierärztlich versorgt. Natürlich musste sie einige Zeit unfreiwillig wieder bei uns bleiben, bis der Bruch verheilt war. Dann, im Januar 2021 war es soweit. Sie kam noch 2-3x und dann sah ich sie nicht mehr. Das Auswildern hat geklappt.

 

Kurz darauf wurde sie unfreiwilliges Fotomodel. Bei ihren Streifzügen nicht weit von unserem Hof entfernt, wurde sie zufällig von einer Wildkamera erfasst.


 

Foxi

 

der kleine Racker hatte genauso wie seine Schwester 2 Wochen vor ihr einen Beinbruch. Derselbe Hinterlauf an derselben Stelle gebrochen. Leider kam bei ihm hinzu, dass er versuchte, sich den Lauf abzubeißen. Haarscharf an der Arterie vorbei.

 

Der Tierarzt ließ mir 2 Möglichkeiten. Entweder einschläfern oder das Bein amputieren. Ich entschied mich für Möglichkeit 3. Schienen, verbinden und eine Halskrause. Der Tierarzt meinte, es sei eine falsche Entscheidung, weil er sich das Bein sowieso abbeißen würde. Trotzdem setzte ich meinen Willen durch. Er bekam die gigagroße Halskrause, das Bein wurde so gut als möglich zusammengeflickt. Es waren die 6 schlimmsten Wochen meines und seines Lebens. 24-Stunden-Betreuung, dass er die Halskrause nicht abstreift (was ihm oft gelang), jeden 2. Tag Verbandswechsel beim Tierarzt.

Doch es lohnte sich. Nach 6 Wochen war das Bein sehr gut verheilt. Sogar der Tierarzt war begeistert. Die Mühe wurde belohnt.

 

Heute rast er wie ein Verrückter rum und freut sich seines Lebens, das er 2x geschenkt bekommen hat.

 

Paten:

Ingrid und Günter Heigl